Das erste internationale

Expertensymposium im 3D Bereich.

3D-Symposium 2012 3D-Festival 2011
3D and Multidimensional Dreams
Prof. Vibeke Sorensen

Die Stereographie katalysierte die Entwicklung der Massenmedien durch die populären 3D Postkarten des 18. Jahrhunderts. Die Menschen konnten die Welt in der Anonymität ihrer Wohnzimmer bereisen und eine neue Form des „Wunderkabinetts“ entdecken - mit ihren Fingerspitzen. Dieses Phänomen warf einen Schatten auf das Fernsehen und die visuelle Enzyklopädie des Internets voraus. Kurze Zeit später wurden Zoetropen (ein vor-cinematographisches Animationsgerät) oder „Stereotropen“ erfunden, die an Hüte angebracht wurden - in Vorausahnung der stereoskopischen Animation und der in der virtuellen Realität einschlägig bekannten, an Köpfe angebrachten Displays (HMD).

Die Animations-Pioniere des 20. Jahrhunderts, wie z.B. Oskar Fischinger und Len Lye, entdeckten die Möglichkeiten von Ton und Bewegten Bildern, um „visuelle Musik“ zu produzieren und erfanden somit das, was später zum „Musikvideo“ wurde. Sie setzten Stereoskopie mit nicht-objektiven (abstrakten) bewegten Bildern in Verbindung und externalisierten „Innere Räume des Geistes“. Sie brachten zeitlose Kunstwerke hervor, mit denen sie dem Konsumenten Inneneinsichten in die Funktion des Gehirns verschafften - um in der Verflechtung von Erfahrung und Erinnerung eine sinnliche und narrative Form zu produzieren.

Nachdem andere Künstler und Wissenschaftler Electronics, Computing und Interaktion in die Entwicklung verschmelzen ließen, vereinte Mortin Heilig in den 1960ern in seinem Sensorama zusätzlich den Geruch und das Tasten. Heutzutage synthetisieren gewöhnliche Digital Foundations sinnbasierte Medien, die zuvor getrennt waren, und das Internet weitet sie auf Orte und Kulturen der ganzen Welt aus. Materielle und digitale Kulturen berühren sich zum ersten Mal gegenseitig in multidimensionalen „Orten“. Globales Kino ist nun ein Kino der globalen Community, und immer mehr auch 3D.

Was sind die Herausforderungen des komplexen, aufstrebenden Mediums? Die Rede wird eine Auswahl wegweisender Werke visionärer Künstler der Vergangenheit und Gegenwart präsentieren, sowie einige der Potenziale und Begrenzungen des 3D in ihrer sich erweiternden kinematographischen Form diskutieren.

Lebenslauf

Die Künstlerin und Professorin für Medienkunst, Dorrit Vibeke Sorensen konzentriert sich in Ihrem Schaffen vor allem auf interaktive Installationen in der Architektur und Musik-Performances im Spiel mit digitalen Medien. Während der letzten 3 Jahrzehnte fand ihr künstlerisches Schaffen weltweite Aufmerksamkeit, vor allem auch im Hinblick auf technologische Neu-Entwicklungen in Zusammenarbeit mit renommierten Wissenschaftlern wie z.B. des Rensselaer Polytechnic Institute, California Institute of Technology, the University of California, San Diego/ San Diego Supercomputer Center, and the Neurosciences Institute of La Jolla. Seit 1980 lehrt und gestaltet Dorrit Vibeke Sorensen interdisziplinäre Programme digitaler Medien an u.a. der Virginia Commonwealth University, dem Art Center College of Design, dem California Institute of the Arts und der Princeton University. Heute ist Dorrit Vibeke Sorensen neben vielen anderen Tätigkeiten Professorin und Geschäftsführerin der „School of Art, Design, and Media“ der Nanyang Technological University in Singapur. Außerdem ist sie Mitbegründerin des „Center for Asian Art and Design“ in Singapur.