Das erste internationale

Expertensymposium im 3D Bereich.

3D-Symposium 2012 3D-Festival 2011
The Big Bang of Digital Visuality
Gundolf S. Freyermuth

3D, Berührung & Gebärde im Kontext der Modernen Mediengeschichte


Der vertraute perspektivische Bildraum scheint gegenwärtig zu implodieren und zu explodieren. Die Erfahrung der Explosion vermitteln digitale 3D-Audiovisionen mit ihrer Überschreitung der Grenzen von Leinwand und Bildschirm in Richtung Publikum, dem sie gewissermaßen in die Augen springen. Komplementär dazu bewirkt die Einführung von Touchscreens und Gestensteuerung durch so genannte Natural User Interfaces (NUIs) den Eindruck der Implosion: den Kollaps jenes perspektivischen Raums, den analoge Medientechnik vor und hinter den Bildern teils durch Distanz evozierte, teils durch physische Abtrennung installierte.
Meine Präsentation konzentriert sich auf die Konstruktion des neuzeitlichen – analogen – Bildraums seit der Renaissance, seine gegenwärtige Dekonstruktion durch D3D-, Touch- und NUI-Technologien, die Emergenz eine neuen digitalen Bildraums und die ästhetischen Konsequenzen dieser parallelen Prozesse von Regression und Progression für das audiovisuelle Erzählen.

Lebenslauf

Gundolf S. Freyermuth ist Professor für Angewandte Medienwissenschaften an der ifs internationale filmschule köln und Gründungsdirektor des Cologne Game Lab.
Er studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin und promovierte mit einer Arbeit über die Digitalisierung von Kunst und Kultur.
Vor seiner Lehrtätigkeit arbeitete er publizistisch, u. a. in München als Redakteur für TransAtlantik, in Hamburg als Reporter für den stern und als Chefreporter für Tempo sowie über ein Jahrzehnt in den USA als freier Autor.
Er hat drei Romane, elf Sachbücher, rund 500 Aufsätze, Essays und Reportagen veröffentlicht sowie Hörspiele, Radiofeatures und Drehbücher für Spiel- und Dokumentarfilme geschrieben und auch Regie bei Dokumentarfilmen geführt.
Seit Mitte der neunziger Jahre forscht und publiziert er zu den kulturellen und medienhistorischen Konsequenzen der Digitalisierung mit Fokus auf digitale Audiovisualität, Cross- bzw. Transmedialität, Games und Netzwerkkultur.
Freyermuth ist deutsch-amerikanischer Doppelstaatsbürger und lebt in Berlin und Köln.